Freitag, 27. Juli 2007

Das Paradies der Schwerter - Tobias O. Meißner

Das Paradies der Schwerter (Eichborn. Berlin)
Das Paradies der Schwerter (Eichborn. Berlin)
Tobias O. Meißner
Eichborn 2004-02 Gebundene Ausgabe 361 Seiten


Inhalt:
Sechzehn Männer kämpfen in Tobias O. Meißners Paradies der Schwerter gegeneinander - das Preisgeld ist mäßig, das Risiko dagegen hoch: Gekämpft wird nämlich auf Leben und Tod. Einige nehmen aus Abenteuerlust am Turnier teil, einige aus Gier, andere aus Lebensüberdruss, aus Verzweiflung oder Not. Schicksale kreuzen sich und Klingen, eine expressionistisch bildpralle Sprache erzählt von Jubel, Leid und Tod. Auch der Autor scheut kein Risiko, beim Schreiben unterwarf er sich bestimmten Regeln und ließ auch die Willkür des Zufalls über sein Buch mit entscheiden. Paradies der Schwerter ist ein einzigartiges Experiment - ein Buch, so gerecht und ungerecht, so mitleidlos und tückisch wie das Leben selbst.

Meinung:
In den ersten Kapiteln dieses fantastischen Romans werden die verschiedenen Teilnehmer und deren Motive am Turnier teilzunehmen geschildert. Sechzehn völlig unterschiedliche Charaktere werden, eingebettet in jeweils eine kleine Geschichte, bildhaft und plastisch beschrieben. Einige sind mir sofort ans Herz gewachsen, so dass ich mir gewünscht habe, sie mögen später überleben.

Im zweiten Teil des Romans findet dann das eigentliche Turnier statt.

Tobias O. Meißner hat es mit diesem Buch geschafft mir meinen Nachtschlaf zu rauben. Ein erhöhter Adrenalinspiegel ließ mich auf Grund dieser äußerst spannenden Lektüre pardut nicht zur Ruhe kommen. Und ich bin eine Frau! dabei meint man doch, die meisten Frauen interessieren sich nicht für kriegerische Handlungen. Im Prinzip mag das stimmen, aber hier ist alles anders. Ein sehr plastischer und flüssiger Schreibstil versetzte mich direkt hinein ins Geschehen. Plötzlich befand ich mich in einer staubigen Kampfarena und hörte die Zuschauer schreien. Ich sah kämpfende, schweissbedeckte und blutende Körper und konnte die entsetzliche Angst einiger Teilnehmer förmlich riechen. Ich spürte den Scham der Niederlage und den Triumph des Sieges.
Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich so gefesselt und nachhaltig beeindruckt hat.

Wertung:
funf

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